Baden-württembergische Schlachthöfe sorgen regelmäßig für Negativschlagzeilen

MdL Andreas Kenner: Minister Hauk, aber auch wir VerbraucherInnen sind gefordert!

Unsere Schlachthöfe kommen nicht aus den Negativschlagzeilen heraus, obwohl der zuständige Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) bereits vor über 2 Jahren Abhilfe versprochen hat. Allerdings sieht der Kirchheimer Landtagsabgeordnete Andreas Kenner auch eine Mitverantwortung bei uns Verbraucherinnen und Verbrauchern: „Wer für artgerechte Tierhaltung und gegen Massentierhaltung ist, muss am Ende des Tages auch bereit dazu sein, für sein Fleisch und seine Wurst einen reellen Preis zu bezahlen. Geiz ist halt doch nicht so geil. Es passt nicht zusammen, wenn der Weber-Grill 2000 Euro kosten darf, das Stück Fleisch aber nur 2 Euro.“ 

Weiter führt Andreas Kenner aus: „Ich setze auf die Renaissance der kleinen, überschaubaren Schlachthöfe und der Hofschlachtung vor Ort. Damit bliebe den Tieren auch der Stress der langen Transportwege erspart. Übrigens lohnt es sich seinen Metzger zu fragen, wo das Fleisch herkommt, wie die Tiere gelebt haben und wo sie geschlachtet wurden. Wer beim Metzger seines Vertrauens einkauft, unterstützt die heimische Landwirtschaft und das Tierwohl. Außerdem schmeckt das Fleisch von dort auch viel besser. Meine Empfehlung lautet: Weniger Fleisch essen, dafür auf Qualität achten und die hat halt ihren Preis.“

Wenn wir das beachten, bleiben uns in Zukunft Schlagzeilen wie unten zu lesen erspart:

SPD: Minister Hauk darf nicht im Amt bleiben!

Andreas Stoch: „Genug zugesehen: Kretschmann muss seinen Minister entlassen!“

Jonas Weber: „Schockierende Schlachthof-Bilder offenbaren die frappierenden Mängel beim Tierschutz im Land“

Die SPD-Landtagsfraktion zeigt sich angesichts des Skandals um Tierquälereien an einem Schlachthof in Biberach bestürzt. Gestern Abend hatten das ARD-Magazin „Fakt“ und „Soko Tierschutz“ Aufnahmen aus dem Schlachthof veröffentlicht, die zeigen, wie Schweine und Rinder bei vollem Bewusstsein und unter Missachtung der geltenden Tierschutzregeln geschlachtet werden.

SPD-Fraktionschef Andreas Stoch kommentiert: „Das ist ein weiterer Tiefschlag für den Tierschutz in Baden-Württemberg. Und es ist ein Tiefpunkt für die grün-schwarze Landesregierung, die 2018 versprochen hatte, dass sich so etwas nicht wiederholen darf.“ Nach dem Schlachthof-Skandal in Tauberbischofsheim im Frühjahr 2018 hatte die Landesregierung umfassende Verbesserungen des Tierwohls angekündigt, etwa im Rahmen eines Schlachthof-Monitorings. „Zweieinhalb Jahre danach erleben wir Monat für Monat einen neuen Skandal. Im September Gärtringen, im Oktober Rottweil und nun Biberach. Das kann und darf so nicht weitergehen!“, so Jonas Weber, tierschutzpolitischer Sprecher der SPD.

Aus diesem Grund fordert Andreas Stoch Ministerpräsident Winfried Kretschmann dazu auf, den CDU-Landwirtschaftsminister zu entlassen. Bereits im vergangenen Jahr sollte ein Bericht des CDU-Ministers Hauk Klarheit über die Situation der Schlachthöfe in Baden-Württemberg bringen. „Doch sein Bericht zum Schlachthof-Monitoring war nichts als Schönmalerei“, so Jonas Weber und weiter: „Erst durch den öffentlichen Druck in Folge der jüngsten Skandale wurden die tatsächlichen Daten und die dramatischen Verstöße gegen das Tierwohl bekannt. Minister Hauk hat jegliches Vertrauen verspielt. In Gärtringen hat Hauk sogar ein Zwangsgeld gegen einen Schlachthof gestoppt, um einem Parteifreund zu helfen. Er schützt die schwarzen Schafe der Fleisch-Branche besser als die Tiere. Das muss ein Ende haben.“