SPD-Halbjahreszeugnis für Kultusministerin Eisenmann: versetzungefährdet!

Die Schülerinnen und Schüler haben Ende Januar ihre Halbjahreszeugnisse erhalten. Für die Landtagsabgeordneten der SPD im Kreis Esslingen Nicolas Fink und Andreas Kenner war das der Anlass, nachzufragen, wie es mit den Leistungen von Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann aussieht

Die Kernaufgabe der Kultusministerin ist die Unterrichtsversorgung und dazu haben Nicolas Fink und Andreas Kenner mit einer parlamentarischen Initiative nachgeforscht. Auf Grund der jetzt erst eingegangenen Antwort des Ministeriums stellen sie fest: „Die Versetzung von Frau Eisenmann wäre gefährdet, denn in ihrem Zeugnis steht gleich mehrfach ein „ungenügend“: zu viele Stunden fallen aus, zu viele Lehrerstellen bleiben unbesetzt und die Vertretungsreserve reicht hinten und vorne nicht aus.“

 

„Unsere Schulen sind unterversorgt,“ kritisieren die beiden SPD-Landtagsabgeordneten mit Blick auf die Zahlen für den Landkreis Esslingen und verweisen auf die besonders hohen Ausfallquoten mit 5,6 Prozent an den Realschulen und 8 Prozent an den allgemeinbildenden Gymnasien. Diese liegen nochmals deutlich über dem Landesschnitt von 4,9 und 7,4 Prozent.

 

Über die hohen Ausfallquoten beim Unterricht braucht man sich auch nicht zu wundern, da es einfach zu wenige Lehrer an den Schulen gibt. Der Versorgungsgrad an den meisten Schularten im Landkreis Esslingen ist nach Auskunft des Ministeriums unter 100 Prozent. Das zeigt, entgegen der Behauptung von Frau Eisenmann, dass der Versorgungsgrad nicht auskömmlich ist, sondern die Zahlen ein Zeichen des strukturellen Lehrermangels. „Unterrichtsausfall ist sozusagen bereits eingeplant, noch bevor eine Erkältungs- oder Grippewelle die Stundenpläne wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen“ kommentieren Nicolas Fink und Andreas Kenner. Die SPD fordert deshalb umgehend die Aufstockung der Vertretungsreserve auf 2.000 Lehrkräfte und mittelfristig einen Versorgungsgrad der Schulen von mindestens 106 Prozent.

 

Aufmerksam machen die beiden Abgeordneten auch auf die prekäre Situation der Grundschulen: „Dort können die Kinder nicht einfach nach Hause geschickt werden, was erklärt, warum die Zahlen zum Unterrichtsausfall zwar besser aussehen. Die Realität ist aber eine andere.“ Sie fordern eine schonungslose Analyse und entschiedenere Maßnahmen von Grün-Schwarz. Die SPD hat in den Haushaltsverhandlungen jüngst die Erhöhung der Studienplätze im Bereich Grundschule um 220 und im Bereich Sonderpädagogik um 260 gefordert, um zumindest mittelfristig Entlastung für die Schulen zu garantieren. Die Regierungsfraktionen waren aber nicht bereit, diesem Ansinnen der SPD zu folgen und haben diese Erhöhung unisono abgelehnt, kritisieren Fink und Kenner.