Eine Selbstverständlichkeit

Am 19. 2. vor 100 Jahren wurde die erste Rede einer weiblichen Abgeordneten in einem deutschen Parlament gehalten

2018 hat die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland ihr 100. Jubiläum gefeiert – ein für Deutschland enorm wichtige Errungenschaft. Doch 2019 jähren sich noch weitere wichtige Schritte der Geschichte der Gleichberechtigung von Frauen.
Am 19. 2. vor 100 Jahren wurden zum ersten Mal Frauen in die weimarer Nationalversammlung gewählt. Nur zwei Monate zuvor hatten sie in Deutschland das aktive und passive Wahlrecht erhalten.
Am gleichen Tag sprach dann die Sozialdemokratin Marie Juchacz als erste weibliche Abgeordnete in einem demokratisch gewählten deutschen Parlament.  "Was diese Regierung getan hat, das war eine Selbstverständlichkeit. Sie hat den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist", sagte Marie Juchacz in  in ihrer historischen Rede. Marie Juchasz war als einzige Frau auch Mitglied des "Ausschuß zur Vorberatung des Entwurfs einer Verfassung des Deutschen Reichs“ und war im gleichen Jahr ihrer Wahl maßgeblich an der Gründung der Arbeiterwohlfahrt beteiligt – die es wie die SPD heut noch gibt.

"Derzeit wird landauf landab das 100. Jubiläum des Frauenwahlrechts in Deutschland gefeiert. Wer hat´s erfunden? Die SPD!" stellt Kenner sichtlich stolz fest. Schon 1891 hatten die Sozialdemokraten als erste Partei in Deutschland das Wahlrecht für Frauen gefordert.Die deutschen Sozialdemokraten gehörten damit zu den Vorreitern der Einführung des  Wahlrechts für weiblich.
Kenner appelliert auch an die Frauen Baden-Württembergs, sich mehr einzubringen:
"In der Südwestpresse kommt die berechtigte Kritik des Landesfrauenrats und anderer Verbände an der nach wie vor sehr geringen Anzahl von Frauen in den deutschen Parlamenten.
Vom Bundestag angefangen bis hin zu den Gemeinderäten. Ich als männlicher Landtagsabgeordneter und Stadtrat in Kirchheim-Teck schließe mich dieser Kritik uneingeschränkt an. Am 26. Mai wählen wir in Baden-Württemberg neue GemeinderätInnen, OrtschaftsrätInnen und KreisrätInnen. Also, Ihr Frauen, rauf auf die Listen, mischt Euch ein, kandidiert!"
Sabine Wölfle MdL, die frauenpolitische Sprecherin der SPD, meint dazu: „Politik wird sich verändern, wenn Frauen und Männer gleich ihrem Anteil in der Gesellschaft vertreten sind, ihre unterschiedlichen Sichtweisen ergeben ein Ganzes. Das könnte die Welt verändern.“
Zwar hat sich in den 100 Jahren seit der Rede von Marie Juchacz viel getan, doch gibt es noch viele Baustellen, um die Gleichberechtigung von Mann und Frau zu erreichen.
So sind immer noch erst 23% aller GemeinderätInnen Frauen.
Kenner meint dazu: "Das kann nur anders  werden, wenn jetzt Frauen jeden Alters, jeden Berufes  sowie jeglicher politischer Präferenz ihr passives Wahlrecht in Anspruch nehmen und am 26. Mai kandidieren.
Wir, die SPD, möchten mindestens 50% Frauen auf all unseren Listen haben. Also Ihr Frauen, meldet Euch bei Euren örtlichen SozialdemokratInnen. Wir freuen uns auf Euch!"
Informationen zu Veranstaltungen der Aktion "100 jahre Frauenwahlrecht" finden Sie unter www.100-jahre-frauenwahlrecht.de.