SPD wirft Grünen Scheinheiligkeit in Sachen Gemeinschaftsschule vor

"Wir erwarten in Zukunft mehr Rückgrat im Parlament, wenn es darum geht, die Interessen der jungen Schulart zu vertreten“

Die SPD Fraktion wirft der grünen Landtagsfraktion mit Blick auf den morgigen Festakt zum fünfjährigen Bestehen der Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg Scheinheiligkeit vor. „Wenn sich die Grünen für die innovative Pädagogik der Gemeinschaftsschule feiern lassen, dann erwarte ich in Zukunft mehr Rückgrat im Parlament, wenn es darum geht, die Interessen der jungen Schulart zu vertreten“, fordert der bildungspolitische Sprecher und der jugendpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.

Der ehemalige Koalitionspartner knicke bei kritischen Diskussionen zu diesem Thema gegenüber der CDU-Kultusministerin regelmäßig ein und überlasse die Gemeinschaftsschule so widerstandslos ihrem Schicksal in einer schwarzen Bildungspolitik, die die Gemeinschaftsschule am liebsten sofort wieder abschaffen will. Es ist fast peinlich anzuschauen, wie sich Ministerpräsident Kretschmann und seine Fraktion bei diesem Thema von der CDU im Landtag, aber auch an den Stammtischen vorführen und ins Abseits stellen lassen. Die Folgen dieser fast als Arbeitsverweigerung zu bezeichnenden Untätigkeit seien für die Gemeinschaftsschulen im Land fatal. Beispiele sind die unzureichende Versorgung mit Lehrkräften und der daraus resultierende Unterrichtsausfall: „Es gibt mehr als 700 Gymnasiallehrkräfte, die gerne an Gemeinschaftsschulen arbeiten würden, aber keine Stelle bekommen – da muss von den Grünen doch mehr kommen als nur Schulterzucken“, monieren Fulst-Blei und Kenner.

Den Gemeinschaftsschulen gebührt Dank und Anerkennung für Ihre Pionierarbeit der letzten fünf Jahre. Die Lehrkräfte würden jeden Tag viel leisten, ihre Arbeit sei seit dem Regierungswechsel nicht einfacher geworden. Und deshalb erinnern wir den grünen Part in der aktuellen Landesregierung an ihre politische Verantwortung, die sie mit der Einführung der Gemeinschaftsschule übernommen hat. Gerade weil der Wind eisig aus dem Kultusministerium den Schulen ins Gesicht bläst, brauchen diese jetzt die Unterstützung der Grünen – und nicht nur dann, wenn sich die Kameras auf die grüne Parteiprominenz richten.