MdL Andreas Kenner im Klassenzimmer der Janusz-Korczak-Schule

4. „Tag der Freien Schulen“ in Baden‐Württemberg

Unter dem Motto „Schenken Sie uns eine (Schul‐)Stunde Ihrer Zeit“ haben die freien Schulen Abgeordnete des Landtags von Baden‐Württemberg eingeladen, eine Schulstunde gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu gestalten.

Die freien Schulen möchten an diesem Tag auf ihre Vielfalt und Innovationskraft

aufmerksam machen und Parlamentarier, Schülerinnen, Schüler, Schulleitungen und Lehrkräfte miteinander ins Gespräch bringen. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, einen Abgeordneten aus ihrer Region persönlich kennenzulernen und zu aktuellen Themen zu befragen. Aus erster Hand erfahren sie, wie der Alltag eines Politikers und die Arbeit im Parlament aussehen.

An der Janusz-Korczak-Schule in Kirchheim haben sich die Schüler auf den Besuch des SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Kenner vorbereitet.

In dem Gespräch mit der Schulleitung Herr Prof. Dr. Werner Baur gab es zunächst Informationen über die Janusz-Korczak-Schule als Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum und die Angebote für Schüler die im Bereich ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung besonderer Förderung bedürfen, die allgemeine Schulen in der Regel nicht angemessen anbieten können.

Der Abgeordnete Kenner hatte die Möglichkeit am Unterricht der Klasse 9/10 teilzunehmen.  Die 10 Schüler stellten selbst gegründete Parteien und das von ihnen entworfene Parteiprogramm vor. Viele Themen wie Energie-, Umwelt- und Flüchtlingspolitik, aber auch die Unterstützung für alleinerziehende Eltern und Innere Sicherheit wurden von den Schülern angesprochen. Nach der großen Pause kam dann der aktive Teil für den MdL. Er gab Einblicke in seinen parlamentarischen Arbeitsalltag, erläuterte seine politischen Schwerpunkte und stellte sich den Fragen der Schüler. Und die Schüler hatten viele Fragen! Herr Kenner war begeistert von der lebendigen Diskussion über Flüchtlinge, die AfD, die Legalisierung von Cannabis, die Arbeitszeiten eines MdLs und seines Gehaltes.

In der Abschlussreflexion wurden die besonderen Bedarfe der Schüler und geeignete (sonder) pädagogische Maßnahmen von Frau Russ und Herr Dr. Baur nochmals thematisiert. Die Schüler zeigen sehr verschiedene Symptome wie Unterrichtsstörungen, Konzentrationsschwächen, Entwicklungsverzögerungen, depressive Verstimmungen, Schulangst, Schulverweigerung oder Aggressivität. Je nach Bedarf des einzelnen Schülers und dem Wunsch der Eltern bietet die Janusz-Korczak-Schule unterschiedliche sonderpädagogischen Bildungs- und Unterstützungsangebote. Dazu gehören Kleinklassen mit intensiver Betreuung auf dem Stammgelände der Schule in Kirchheim, die Straßeneckenschule in Plochingen für „Schulverweigerer“, ausgelagerte Klassen für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen  genauso wie eine Mädchenklasse oder  ein intensivpädagogisches Angebot in Verbindung mit der Jugendhilfe. Besonders gelobt wurde von der Schulleitung die kooperative Form. Dabei bleiben verhaltensauffällig Schüler an den allgemeinen Schulen, gehören aber der Janusz-Korczak-Schule an und werden von dieser im Hintergrund auch betreut. In sehr schweren „Krisen“ können diese Schüler dann auch an die Janusz-Korczak-Schule geholt werden und bleiben dort bis sie sich wieder stabilisiert haben. Laut Herr Baur wollen viele Schüler dann aber gar nicht mehr zurück auf ihre eigentliche Schule, sondern an der Janusz-Korczak-Schule bleiben. Das zeigt deutlich, wie die Schüler die Betreuung, Akzeptanz und Wärme der Lehrkräfte schätzen. Auch Herr Kenner lobte und zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der Lehrkräfte und ihrem Engagement. Für die Zukunft wünschen sich Lehrkräfte und Schulleitung eine engere Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe um auf die Bedürfnisse der Schüler noch besser eingehen zu können.

„Der Austausch mit der Schule war sehr informativ und bereichernd für mich.  Der Unterricht mit den Schülern war eine wirklich positive Erfahrung und ich werde sehr gerne wieder kommen und auch nochmals Unterrichtsstunden halten.“, kündigte Andreas Kenner an.