SPD-Fraktion: Muttersprachlichen Unterricht unter Landesaufsicht stellen

Fulst-Blei und Kenner: „Konsulatsmodell ist überholt“

Die SPD-Landtagsfraktion möchte den muttersprachlichen Unterricht unter die Aufsicht des Landes stellen und dies in einem Stufenplan für alle Sprachen umsetzen. 

„Der muttersprachliche Unterricht muss stufenweise in das Regelangebot an unseren Schulen überführt werden. Dies gebieten eine gelingende Integration und die Erfüllung des staatlichen Erziehungs- und Bildungsauftrags“, erklären der Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei und der jugendpolitische Sprecher Andreas Kenner.

Die gesetzliche Grundlage des muttersprachlichen Unterrichts und vor allem dessen Organisation durch die Konsulate seien überholt. Eine Abkehr vom Konsulatsmodell sei zwar für das Land mit einem erheblichen Ressourcenaufwand verbunden, aber bildungspolitisch geboten. Im Bildungsausschuss hatte die SPD erst vergangene Woche gefordert, einen Stufenplan zu erarbeiten. „Ein solches Mammutvorhaben lässt sich nicht von jetzt auf nachher umsetzen, aber Grün-Schwarz muss jetzt den Anfang machen“, so Fulst-Blei und Kenner.

Für die Übergangsphase halten Fulst-Blei und Kenner eine Mischform aus staatlich organisiertem Unterricht und Konsulatsunterricht für denkbar, wie dies bereits in Hessen praktiziert werde. Ein Konzept mit verbindlichen Angaben zum jeweiligen Sprachförderangebot und dem zeitlichen Ablauf sei jedoch notwendig, um mittelfristig den muttersprachlichen Unterrichts vollständig in das staatliche Bildungsangebot zu integrieren. Nach dem Vorbild des Landes Nordrhein-Westfalen könnten Lerngruppen an Schulen, ggf. auch schulübergreifend, eingerichtet werden.