MdLs Fulst-Blei und Kenner fordern Informatikunterricht an allen weiterführenden Schulen

(pm) - Dr. Stefan Fulst-Blei, stellvertretender Vorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, sowie Andreas Kenner, Sprecher für Jugend-, Familien- und Seniorenpolitik, kritisieren die Pläne der baden-württembergischen Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann zum Informatikunterricht. 

Im Gegensatz zu dem vom früheren SPD-Kultusminister Andreas Stoch erarbeiteten Konzept möchte die neue Kultusministerin den Informatikunterricht an den weiterführenden Schulen nun doch nicht flächendeckend einführen. „Es ist absurd, eine Digitalisierungsstrategie entwickeln zu wollen, wenn gleichzeitig der geplante Informatikunterricht stark eingeschränkt wird“, meinen Fulst-Blei und Kenner dazu.

Nach Informationen aus der Südbadischen Rektorenkonferenz mit Kultusministerin Eisenmann in der vergangenen Woche hat die Regierung entschieden, den ab dem Schuljahr 2017/18 geplanten Informatikunterricht in Klasse 7 zu kippen. Lediglich an Gymnasien sei dieser noch eingeplant, alle anderen Schülerinnen und Schüler gingen leer aus. „Das ist erstens höchst ungerecht für alle, die kein Gymnasium besuchen. Und es steht im krassen Widerspruch dazu, was nötig wäre, um junge Menschen fit zu machen für die Herausforderungen der Zukunft“, so Andreas Kenner. Gerade im Wahlkreis Kirchheim seien viele Realschulen, Werkrealschulen und Gemeinschaftsschulen betroffen. „Die Wirtschaftsverbände der Industrie, des Handwerks und des Handels fordern auch für diese Schularten den Informatikunterricht, und eben nicht nur für die Gymnasien“, so Kenner weiter.

Fulst-Blei und Kenner verweisen in diesem Zusammenhang auch auf Aussagen von Ministerpräsident Kretschmann zum Thema „Informatik an Schulen“. So habe der Ministerpräsident beispielsweise im Oktober 2015 beim Wirtschaftskongress „Wir.Unternehmen.MINT“ den flächendeckenden Informatikunterricht angekündigt und versprochen, „alle Schüler an allgemein bildenden Schulen werden eine verbindliche Grundbildung in Informatik bekommen“, wofür es damals breite Zustimmung der Wirtschaft gab. Fulst-Blei und Kenner sagen dazu: „Diese Zusage des Ministerpräsidenten war offensichtlich nichts wert. Das also ist die grün-schwarze Digitalisierungsstrategie: schöne Worte, nichts dahinter.“