„Was die Projektgruppe des Landesarchivs zur Kinderverschickung präsentiert, ist erschreckend und verstörend“, sagt Andreas Kenner, Sprecher für Jugendpolitik der SPD-Landtagsfraktion: „Die Zahl der Betroffenen, die sich gemeldet haben, ist hoch – die Dunkelziffer wohl noch viel höher.“
„Das Ende dieses Projekts darf kein Ende der Aufarbeitung sein“, betont Kenner: „Durch die Arbeit des Landesarchivs wurden diese Taten und ihr Ausmaß erst sichtbar. Die Forschungsergebnisse müssen nun in der Geschichtswissenschaft aufgearbeitet werden und auch das Archiv muss weitergeführt werden.“
„Die Betroffenen müssen strukturell vom Land unterstützt werden“, so Kenner: „Das ist bisher leider nicht ausreichend geschehen, und wegen mangelnder Unterstützung hat sich auch der Verein zur Aufarbeitung der Kinderverschickung nach dreieinhalb Jahren auflösen müssen. In der Landespolitik müssen wir jetzt schauen, wo der Aufarbeitungsprozesses noch nicht abgeschlossen ist und wie wir ihn weiterführen. Nicht weniger sind wir den Opfern schuldig.“