Andreas Kenner: „Lehrplan flexibel gestalten, damit jedes Kind schwimmen lernt“

Kleine Anfrage beim Kultusministerium ergab Lücken beim Schwimmunterricht im Wahlkreis Kirchheim

Eine Kleine Anfrage des Kirchheimer Landtagsabgeordneten Andreas Kenner ergab, dass der Schwimmunterricht an Grundschulen im Wahlkreis Kirchheim deutliche Lücken aufweist: 35 Schulen (Grundschulen und Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren mit Grundschule SBBZ) aus dem Landtagswahlkreis haben an der Erhebung zum Schwimmunterricht teilgenommen. Davon gaben lediglich 26 Schulen an, Schwimmunterricht anzubieten (Anteil von knapp 75%). Im Umkehrschluss bedeutet das, dass rund ein Viertel der Schulen keinerlei Schwimmunterricht anbieten. Hinzu kommt, dass fünf der 26 Grundschulen mit Schwimmunterricht diesen nicht umfänglich erteilen können (Anteil von rund 19%). Zusammengerechnet bieten also im Wahlkreis Kirchheim 45% der Grundschulen, die an der Erhebung teilgenommen haben, gar keinen oder nur einen eingeschränkten Schwimmunterricht an.

Als Gründe für fehlenden Schwimmunterricht werden genannt: Kein Schwimmbad in der Nähe (5 Nennungen); zu lange Transferzeiten zum Schwimmbad (4); keine qualifizierten Lehrkräfte (4). Knapp 75% der Schulen benötigen dabei einen Transfer zum Schwimmbad. Für die meisten Schulen ist das nächst gelegene Schwimmbad immerhin drei bis zehn Kilometer entfernt (für 60% der Schulen).

Noch schlechter werden die Werte durch den Umstand, dass im Schuljahr 2018/19 gerade einmal 767 von insgesamt 1199 Schülerinnen und Schülern der Grundschulen mit Schwimmunterricht mindestens die Basisstufe der Schwimmfähigkeit erreichten (Anteil von rund 64%). Anders ausgedrückt: Trotz Schwimmunterricht kann beinahe ein Drittel der Schülerinnen und Schüler nicht richtig schwimmen.

Für MdL Andreas Kenner sind das beunruhigende Zahlen: „Eigentlich sollte jedes Kind spätestens in der Schule schwimmen lernen. Dort, wo es kein Hallenbad gibt, sollte der Lehrplan so flexibel gestaltet werden können, dass die Lehrer mit ihren Schülerinnen und Schülern im Sommer für ganze Schwimmtage ins nächstgelegene Freibad gehen können.“ In aller Regel haben Freibäder vom 1. Mai bis 30. September geöffnet, so dass das Schwimmen lernen auch gut in der Freibadsaison möglich ist. Kenner sieht aber nicht nur die Grundschulen, sondern auch die Eltern in der Pflicht: „Kinder sollten streng genommen schon schwimmen können, bevor sie eingeschult werden. Hier haben auch die Eltern eine Verantwortung.“