Andreas Kenner: „Wohnen ist ein Grundrecht!“

Politischer Aschermittwoch mit MdL Andreas Kenner und den Musikern Paul Lawall und Markus Geyer

Bereits seit 2016 gibt es den politischen Aschermittwoch von und mit dem Stadtrat und Landtagsabgeordneten Andreas Kenner sowie mit Live-Musik. Vergangenes Jahr haben über 300 Leute live daran teilgenommen. In diesem Jahr wurde Kenners Aschermittwoch coronabedingt live eineinhalb Stunden aus dem Kirchheimer Storms übertragen. In seiner gewohnt launigen, aber mitunter auch eindringlichen Art und Weise besprach Andreas Kenner die Themen der Zeit, während Paul Lawall und Markus Geyer den Aschermittwoch musikalisch umrahmten.

Zu „Sweet Home Chicago“ griff Andreas Kenner selbst zur Blues Harp und begleitete Lawall und Geyer. Ein letzter Höhepunkt, nachdem Andreas Kenner zuvor in einem politischen Parforceritt aktuelle Themen von Corona über Bildung und Wohnen bis hin zur Klimapolitik aufgegriffen hatte. Corona habe ganz neue Wörter geprägt, etwa Inzidenz und Ausgangssperre. Vor allem für ältere Menschen und für Kinder stelle Corona eine große Herausforderung dar: „Durch den Verlust von Nähe und Kontakten geht viel verloren.“ Um die Schulen und Kitas wieder schrittweise öffnen zu können, sei es unerlässlich, entsprechende Luftfilter, die bis zu 99,5% aller Viren herausfiltern können, flächendeckend einzusetzen.

Andreas Kenner forderte, die Kita-Gebühren in Baden-Württemberg komplett abzuschaffen, wie das schon zahlreiche andere Bundesländer getan hätten. Leider entscheide in Baden-Württemberg die soziale Herkunft der Kinder nach wie vor maßgeblich über den Bildungserfolg mit: „Das darf nicht sein.“ Zudem forderte Kenner mehr gemeinsames Lernen statt der Aufteilung auf weiterführende Schulen nach nur vier Grundschuljahren. Der MdL stellte klar: „Ich bin ein Anhänger unseres dualen Systems. Es müssen auch nicht alle studieren: wir brauchen auch gut ausgebildete Handwerker. Mein Credo lautet: Master und Meister.“

Zum Thema Wohnen führte Andreas Kenner aus, dass die SPD das Ziel habe, bis 2026 in Baden-Württemberg 500.000 neue Wohnungen zu bauen. Um auch jungen Familien den Eigentumserwerb zu ermöglichen, solle die Grunderwerbssteuer beim erstmaligen Erwerb halbiert werden. Überhaupt sei die Eigentumsquote in Deutschland zu gering: „In Europa liegen wir hier weit zurück.“ Um einen Ausgleich zwischen Wohnungsbau und Naturschutz zu schaffen, seien kreative Lösungen gefragt: „Wir brauchen mehr verdichtetes Bauen sowie mehr Geschossbauten“, schlug Kenner vor. In jedem Fall brauche es mehr bezahlbaren Wohnraum, denn: „Wohnen ist ein Grundrecht!“.

Zum Thema Klimaschutz fand Andreas Kenner eindringliche Worte: Hier sei jeder Einzelne gefordert: „Dreimal im Jahr Kreuzfahrten machen oder in den Urlaub fliegen, ist eigentlich nicht mehr vertretbar. Statistiken zeigen, dass je höher das Einkommen und der Bildungsgrad sind, umso größer ist auch der ökologische Fußabdruck. Wir leben voller Widersprüche.“ Auch bei der Energiewende müssten alle mitmachen, damit sich etwas bewegen kann. „Ein Stück weit müssen wir unser bequemes Leben aufgeben“, appellierte der Landtagsabgeordnete abschließend an sein Publikum.