Der Regierung fehlt es in der Jugendarbeit an Willen Neues zu schaffen und zuzulassen

MdL Andreas Kenner: „Die Verbände und Organisationen die sich im Land um unsere Kinder und Jugendlichen kümmern brauchen schnelle und einfache Unterstützung in allen Bereichen. Sie sind die Expertinnen und Experten, und sollten nicht von der Regierung darin beschnitten werden für welche Programme sie die Gelder nutzen.“

2 Milliarden Euro beträgt das Budget des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" das der Bund den Ländern für die Jahre 2021 und 2022 zur Verfügung gestellt hat.

Diese zwei Milliarden wurden auf die Länder und die jeweiligen Akteurinnen und Akteure der Kinder- und Jugendarbeit aufgeteilt.
Um sicherzugehen, dass die Bundesmittel vom Land tatsächlich als Aufholprogramm, als Booster, für die Jugendarbeit genutzt werden fragte MdL Andreas Kenner bei der Landesregierung nach wie und für welche Bereiche die Mittel genutzt werden.

Andreas Kenner betont hierbei: „Die Bundesmittel sind als Zusatzmittel gedacht. Sie sollen neuen Schwung in die Kinder- und Jugendarbeit bringen und nicht genutzt werden um Landesgelder zu sparen.“

Bei der Nachfrage wurde klar, die Jugendorganisationen und –verbände sind bereit sich in die Arbeit zu stürzen und Angebote zu schaffen. Aber sie müssen aufpassen und das Kleingedruckte lesen. Zwar haben sich viele Verbände sowie Jugendliche in den letzten zwei Jahren im online Bereich massiv weiterentwickelt, aber diese Entwicklung scheint an der Regierung vorbeigegangen zu sein. „Bildungsmaßnahmen in ausschließlich webbasierter Form werden nicht gefördert.“, so die Aussage der Regierung. Diese Entscheidung ist zu bedauern, da gerade durch webbasierte Angebote Kinder und Jugendliche während der Pandemie, aber auch auf dem Land sehr gut erreicht werden konnten. Dass die Regierung nun die Förderung reiner Web Angebote ablehnt zeigt, dass mit ihr Digitalisierung nur schwerlich machbar ist und sie an der Lebensrealität vieler Jugendlicher vorbeiregiert.

Dass die Landesregierung aber nicht nur im Bereich Digitalisierung auf sich warten lässt zeigt sich auch an den Plänen zur Umsetzung der Ehrenamtskarte. 2021 schrieb die Landesregierung noch im Koalitionsvertrag, dass sie ihre Wertschätzung für freiwillig Engagierte ganz konkret durch eine Ehrenamtskarte mit zahlreichen Vergünstigungen und Boni zum Ausdruck bringen wolle. Teil der Idee war es, die Jugendleiterkarte „Juleica“ als Ehrenamtskarte der Kinder- und Jugendarbeit aufzuwerten und in eine Ehrenamtskarte zu überführen. Ein Jahr später steht immer noch kein konkreter Plan, wie die Ehrenamtskarte aussehen soll, aber es ist zumindest entschieden, dass sie ergänzend zur „Juleica“ eingeführt wird. Statt also unkompliziert die ehrenamtliche Arbeit zu stärken und alles unter einer Karte laufen zu lassen kommt auf Vereine und Organisationen in Zukunft noch mehr Papierarbeit zu. Dies fördert nicht die Jugendarbeit, sondern fördert eher die Bürokratie.

Andreas Kenner, jugendpolitischer Sprecher und Ehrenamtssprecher der SPD Fraktion in Stuttgart stellt klar: „Die Verbände und Organisationen die sich im Land um unsere Kinder und Jugendlichen kümmern brauchen schnelle und einfache Unterstützung in allen Bereichen. Sie sind die Expertinnen und Experten, und sollten nicht von der Regierung darin beschnitten werden für welche Programme sie die Gelder nutzen. Statt komplizierter Vorschriften sollte die Landesregierung ihre Versprechungen angehen und sich um eine schnelle Umsetzung der Ehrenamtskarte für alle einsetzen.“