„Eine Kultur des Hinschauens im Bereich des Sports schaffen“

Andreas Kenner beim Jugendpolitischen Abend der Baden-Württembergischen Sportjugend

Gestern Abend widmete sich MdL Andreas Kenner in seiner Rolle als jugendpolitischer Sprecher einem ernsten Thema. Zusammen mit den jugendpolitischen Sprecher*innen Christine Neumann-Martin (CDU), Thomas Poreski (Bündnis 90/Die Grünen) und Jürgen Keck (FDP) besuchte er den jugendpolitischen Abend der Baden-Württembergischen Sportjugend zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Sport.  Als Zuschauer eingeladen waren die Vertreter von verschiedenen Sportjugendverbänden in Baden-Württemberg.

Nach einer kurzen Einführung in die Definition und Bedeutung des Themas fand eine Podiumsdiskussion zwischen den Vertretern aus der Politik sowie dem Vorsitzenden der BWSJ Tobias Müller und Robert Korb vom SG Köndringen-Tenningen statt. Im Mittelpunkt stand dabei die Sensibilisierung für ein Thema, das in der Gesellschaft oft tabuisiert wird. Doch gerade die #MeToo-Bewegung sowie Fälle der vergangenen Jahre in Baden-Württemberg verdeutlichen, wie relevant das Problem der sexualisierten Gewalt auch im Sport ist. Kenner betonte, dass dabei jeder Verein selbstkritisch sein müsse, ein „das gibt es bei uns nicht“ dürfe dabei keine Haltung sein.

Gleichzeitig warnte Kenner vor Hysterie, durch die nur noch ein verkrampfter Umgang mit Körperlichkeit im Sport entstehen könne. Ziel sei stattdessen – dabei waren sich alle Diskutanten einig – eine „Kultur des Hinschauens“, die durch Offenheit zur Prävention und professionellen Bearbeitung von Missbrauchsfällen führen soll. Denn, so Kenner: „Jeder Missbrauchsfall ist einer zu viel“.
Im weiteren Verlauf wurden dann auch konkrete Handlungsmöglichkeiten der politischen Vertreter   diskutiert, um die Sportverbände bei der Präventions- und Bewältigungsarbeit zu unterstützen. Tobias Müller wünschte sich hierbei die Finanzierung weiterer Stellen zur Prävention und Bearbeitung von Missbrauchsfällen durch das Land, eine Forderung, die Kenner unterstützt.