„Junge Menschen sind die Zukunft. Wir müssen sie einbinden, damit die Demokratie fortbesteht.“

MdL Andreas Kenner sprach zum Abschluss des Jugendlandtags 2021 im Plenum

Zu Beginn seiner Landtagsrede am 21.10.2021 stellte sich Andreas Kenner als „dienstältester jugendpolitischer Sprecher des Landtags und vermutlich ältester jugendpolitischer Sprecher von ganz Europa“ vor.

Er bedankte sich herzlich bei allen Jugendlichen, die sich aktiv in unsere Gesellschaft einbringen: Jugendbeteiligung finde jeden Tag statt, in Vereinen und Verbänden, in Blaulichtorganisationen, in Kirchen, in Gewerkschaften, in Parteien - kurz: überall da, wo junge Menschen sich aktiv einbringen. „All diese Organisationen überleben nur, weil sich junge Menschen aktiv, zuverlässig und engagiert mit Herzblut einbringen“, so Andreas Kenner. Jenseits des Klischees der Cannabis-Legalisierung interessierten junge Menschen vor allem ganz handfeste Themen: Wie finde ich bezahlbaren Wohnraum? Wann kommt der von der grün-schwarzen Landesregierung versprochene gute öffentliche Nahverkehr, gerade im ländlichen Raum? Und: Erlebe ich die flächendeckende Digitalisierung in Baden-Württemberg als junger Mensch noch? „Mit dieser Landesregierung kann das knapp werden“, vermutete Kenner.

In seiner Heimatstadt Kirchheim/Teck hätten Schülerinnen und Schüler wochenlang während Corona, als die Helferinnen im kritischen Alter von über 60 Jahren ausfielen, die dortige Tafel betrieben. „Wer so etwas machen kann, der kann auch mit 16 in einen Gemeinderat gehen“, stellte Kenner klar. In Foodsharing-Verbände seien viele junge Menschen aktiv. Sie sorgen dafür, dass Lebensmittel, die nicht mehr gebraucht werden, zu den Menschen kommen, die sie sich nicht leisten können.

Vor diesem Hintergrund sei die Kampagne der Jugendverbände nach einem Wahlrecht ab 16 auf Landesebene mehr als berechtigt. Fast alle Parteien haben die Kampagne unterstützt. Als die SPD aber im Landtag vor kurzem einen entsprechenden Antrag stellte, stimmte nur die FDP zu. CDU und Grüne wollen ein eigenes Paket schnüren - „es ist völlig offen, wann es kommt“, kritisierte Kenner und weiter: „Das müssen Sie den jungen Menschen erklären.“ Andreas Kenner schloss mit dem Appell: „Junge Menschen sind die Zukunft. Wir müssen sie einbinden, damit unsere Demokratie fortbesteht.“ Und er fügte launig hinzu: „Im neuen Bundestag sitzen mehr Jusos als CSU-Abgeordnete. Wenn das kein Erfolg ist! Das ist gelebte Jugendbeteiligung!“

Im Anschluss an seine Rede unterhielt sich Andreas Kenner noch mit den Jugendlichen des Jugendlandtags 2021, die ihre in Workshops erarbeiteten Forderungen an den Landtag übergaben. Dabei haben die jungen Menschen auf sieben Puzzle-Teilen ihre Forderungen an die Landespolitik notiert. Dazu zählen: Eine direkte politische Information im Bildungssystem, um die Wahl ab 16 Jahren zu begleiten. Die bessere Vernetzung von Verkehrsverbünden im Land. Oder der Kohleausstieg 2030 und der Ausbau erneuerbarer Energien sowie der flächendeckende Breitbandausbau.