Lehramtsstudiengänge für die Grundschule evaluieren

Es muss sichergestellt sein, dass die Ausbildung der Lehrkräfte auch die späteren neuen pädagogischen Anforderungen im Schulalltag widerspiegelt.

Daniel Born und Andreas Kenner haben sich für eine Evaluation der Lehramtsstudiengänge für die Grundschule ausgesprochen. Dies sei sinnvoll, weil sichergestellt sein müsse, dass die Ausbildung der Lehrkräfte auch die späteren neuen pädagogischen Anforderungen im Schulalltag widerspiegelt. Die Grundschulen leisten einen Großteil der Inklusion förderbedürftiger Kinder und der Integration junger Geflüchteter. Das Studium muss die künftigen Lehrkräfte für diese Aufgaben vorbereiten und fit machen und sofern diese im Rahmen der Studiengänge derzeit nicht ausreichend abgebildet sind, muss man auch eine Verlängerung der Studienzeit in Erwägung ziehen. Die Absolventen der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge kommen zwar erst 2019 auf den Arbeitsmarkt, ein Abgleich zwischen der inhaltlichen Ausrichtung und Realität an den Schulen ist jedoch jetzt schon möglich und nötig. „Eine Qualitätsverbesserung an den Grundschulen ist nur durch eine sinnvolle Verzahnung der Aus- und Fortbildung mit der Realität in den Schulen zu erzielen“, betonen Born und Kenner. Sie warnen die Landesregierung davor, das Thema auf die lange Bank zu schieben. Mit Blick auf den hohen Bedarf an Lehrkräften für die Grundschulen müsse das Berufsbild sowohl im Vergleich mit den Lehrbefähigungen für die Sekundarstufe I und II als auch mit den Bedingungen in anderen Bundesländern eine hohe Attraktivität besitzen. Wenn eine verlängerte Ausbildung für einen Zuwachs an Qualität sorgen kann, muss auch über eine höhere Besoldung gesprochen werden. Ein solcher Schritt sei zweifelsohne kostspielig, aber die Stärkung der Grundschulen sei eine zentrale bildungspolitische Aufgabe und müsse Grün-Schwarz auch etwas wert sein.