Lehrerstellen abgebaut – Unterricht ausgefallen

Der zunehmende Unterrichtsausfall an Schulen im Landkreis Esslingen ist laut den SPD-Landtagsabgeordneten Kenner und Drexler systembedingt

Die beiden SPD-Abgeordneten Andreas Kenner (Wahlkreis Kirchheim) und Wolfgang Drexler (Wahlkreis Esslingen) werden regelmäßig von Lehrerinnen, Lehrern und Eltern auf den zunehmenden Ausfall von Unterrichtsstunden angesprochen. Um Klarheit über das genaue Ausmaß zu bekommen, stellten sie gemeinsam eine Anfrage an die Landesregierung. Die Antwort von Kultusministerin Susanne Eisenmann bestätigt die Berichte der Eltern und Lehrerschaft, der Unterrichtsausfall hat unter Grün-Schwarz zugenommen – über alle Schularten hinweg um 12,5 Prozent und an Gymnasien und beruflichen Schulen um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Das ist kein Wunder und Ergebnis der verfehlten Schulpolitik der grün-schwarzen Regierung. „Obwohl die Schülerzahlen in den vergangenen Jahren wieder zugenommen haben und weiter zunehmen werden, wurden von der öko-konservativen Regierung Lehrerstellen abgebaut. Alleine zu Beginn des aktuellen Schuljahres 2017/18 sage und schreibe 1074 Vollzeitstellen“ so Andreas Kenner.

Die Antwort des Kultusministeriums gleicht einem Offenbarungseid, finden Kenner und sein Landtagskollege Wolfgang Drexler. Der Versorgungsgrad mit Unterricht im Landkreis ist bei allen Schularten mit Ausnahme der Gymnasien mittlerweile unter 100% gefallen. Beispielsweise beträgt die Unterrichtsversorgung an den Realschulen im Schulamtsbezirk nur noch 98,4%, d.h. es ist von vornherein klar, dass Unterrichtsstunden ausfallen, bevor überhaupt eine einzige Lehrerin oder Lehrer krank ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass auf Grund des Lehrermangels an den Realschulen 22 Klassen nicht aufgeteilt werden können und daher mehr Schüler in einer Klasse unterrichtet werden, als es nach dem Klassenteiler eigentlich vorgesehen und für einen guten Unterricht mit den Schülerinnen und Schülern notwendig ist.

Laut dem Abgeordneten Andreas Kenner haben viele Schulen im Landkreis von Beginn an nicht genügend Lehrkräfte um wenigstens den Pflichtunterricht ordnungsgemäß abzudecken. Ganz zu schweigen von freiwilligen Angeboten der Schulen wie beispielsweise Arbeitsgemeinschaften, Projektgruppen oder Schülerzeitungen. „Die werden immer seltener angeboten“, bedauern Kenner und Drexler diese Entwicklung.

Auch wenn der Versorgungsgrad an den Gymnasien im Landkreis Esslingen nach Auskunft des Kultusministeriums etwas besser ist, mit 103,5% ist er bei weitem noch nicht ausreichend. Dafür fordert die SPD im Landtag eine Unterrichtsversorgung der Schulen mit 106%, damit die Schulen auch bei einer Krankheitswelle flexibel reagieren können und der Ausfall von Pflichtunterricht sicher vermieden werden kann.

Die Landesregierung begründet den zunehmenden Unterrichtsausfall mit fehlenden Lehrkräften am Arbeitsmarkt. Dieses Argument kann man nicht gelten lassen sagen Kenner und Drexler. Landesweit fanden 2.250 Gymnasiallehrkräfte zu Beginn des Schuljahres keine Stelle. Diese könnten zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung an Gymnasien, den beruflichen Schulen oder den Gemeinschaftsschulen eingestellt werden. Das würde auch die Situation an den Grundschulen entspannen, da Grundschullehrkräfte wegen dem Lehrermangel momentan häufig an Gemeinschaftsschulen eingesetzt werden.