MdLs Binder und Kenner (beide SPD) fordern: KSC-Randale beim Derby gegen den VfB soll Thema im Landtag werden

Brief an die beiden Club-Präsidenten und den Vorsitzenden des Innenausschusses

SPD-Fraktionsvize Sascha Binder will die Ausschreitungen beim Fußball-Derby zwischen dem VfB Stuttgart und dem Karlsruher SC im Landtag zur Sprache bringen. Dies kündigte der Innen- und Polizeiexperte in Schreiben an die beiden Club-Präsidenten wie auch an den Vorsitzenden des Innenausschusses des Landtages an. 

„Es stellt sich die Frage, ob die Profifußballvereine tatsächlich alles tun, um ihren präventiven Aufgaben zur Aufrechterhaltung der Sicherheit von Fußballspielen gerecht zu werden“, heißt es in dem Schreiben Binders. Der Kirchheimer Landtagsabgeordnete Andreas Kenner unterstützt dieses Vorgehen. Nach Einschätzung der MdLs sei es nur dem großen Polizeiaufkommen, der hervorragenden Lageeinschätzung und dem professionellen Einsatz der Polizei zu verdanken, dass es beim Derby nicht zu noch schlimmeren Vorfällen gekommen sei. Binder verwies auf das Abzünden von Feuerwerkskörpern aus dem KSC-Gästeblock und auf die Vermummung von „Fans“ mit weiß-blauen Sturmmasken mit offiziellem KSC-Logo. Binder und Kenner äußerten vor diesem Hintergrund „erhebliche Zweifel an der Effektivität der vorgeschriebenen Stadioneintrittskontrollen“. Zudem müsse geklärt werden, ob die Sturmmasken seitens des Vereins vertrieben werden, ob der Verein der Verwendung des KSC-Schriftzuges zugestimmt hat und falls es keine Erlaubnis dafür gab, ob und wann der Club die Verwendung des Schriftzuges an dieser Stelle untersagt hat. Kenner und Binder sehen die Profivereine unabhängig von der strafrechtlichen Verfolgung durch die Staatsanwaltschaft in der Pflicht, „durchgreifende Maßnahmen zu ergreifen, damit sich solche Vorfälle wie am letzten Sonntag nicht wiederholen.“ Die Szenen, die sich insbesondere innerhalb des Stadions vor dem Spiel und nach der Halbzeitpause abgespielt hätten, seien jedenfalls „nicht hinnehmbar“.Nach dem Willen Binders soll sich der Innenausschuss des Landtags in seiner Sitzung am 26. April mit der Angelegenheit befassen. Dort solle es mit den Verantwortlichen der beiden Vereine wie auch mit Vertretern der Polizei und der Staatsanwaltschaft zu einer konstruktiven Diskussion über wirksame Sicherheitsmaßnahmen speziell bei sogenannten Risiko-Fußballspielen kommen.