SPD-Fraktion: Strobls Sicherheitsgipfel zum Fußball ist eine einzige Enttäuschung

Binder und Kenner: „Der Gipfel bleibt ein Kaffeekränzchen ohne handfestes Ergebnis.“

SPD-Fraktionsvize Sascha Binder und sein Fraktionskollege Andreas Kenner haben die Ergebnisse des von Innenminister Strobl (CDU) einberufenen Sicherheitsgipfels zum Fußball als „Kaffeekränzchen ohne handfestes Ergebnis“ bezeichnet. „Die Sicherheit in Stadien bleibt für Strobl nur die schönste Nebensache der Welt“, so Binder und Kenner. 

Der Sicherheitsgipfel sei angesichts der Gewalttätigkeiten beim letzten Derby des VfB Stuttgart gegen den Karlsruher SC mit hohen Erwartungen verknüpft gewesen. Bereits die Skepsis und schließlich Absage von Teilen der Fangruppen habe dem Projekt dann einen ersten Dämpfer verpasst. „Der Gipfel hat wirklich konkrete Maßnahmen nicht angepackt, um Straftaten rund um den Fußball zu begegnen und gleichzeitig die Einsatzkräfte der Polizei zu entlasten“, kritisieren Binder und Kenner.

Dass sich die Runde auf sogenannte Stadionallianzen verständigt habe, sei zwar durchaus richtig und löblich. „Wir vermissen bei Innenminister Strobl aber weiterhin die Entschlossenheit, von den Vereinen konkrete Schritte in Sachen Prävention und Sicherheit abzuverlangen, für die bei mangelnder Umsetzung auch Sanktionsmaßnahmen greifen“, mahnen Binder und Kenner mehr Verbindlichkeit in den Abmachungen und eine gemeinsame Zielvereinbarung  zwischen Vereinen und dem Land Baden-Württemberg an.

Sascha Binder verlangt weitere entschiedene Schritte und verweist auf Elemente aus seinem Zehn-Punkte-Plan für mehr Sicherheit im Fußball, wie etwa Schnellverfahren durch Staatsanwälte und Richter bei Hochrisikospielen, die Verankerung eines Vermummungsverbots in den AGB der Vereine, Kontrolle von Stadionverboten, vorausschauende Spieltagsplanung und die Beteiligung von DFL/DFB/Vereinen an den Kosten für Sicherheitsmaßnahmen, die über das normale Maß an Polizeieinsätzen hinaus gehen.