Nach der Bund-Länder-Konferenz vom Montag sind die Bundesländer aufgerufen, eigene Vorschläge für eine bessere Eindämmung des Corona-Infektionsgeschehens an Schulen vorzulegen.
SPD-Fraktionschef Andreas Stoch und sein Kirchheimer Fraktionskollege Andreas Kenner fordern, dass endlich ein auf verschiedene Infektionslagen abgestufter Plan erstellt wird: „Kultusministerin Eisenmann betreibt eine Politik der Extreme. Wenn ihr nicht endlich mehr einfällt, kommt nach der kompletten Öffnung um jeden Preis bald wieder die komplette Schließung. Unsere Schulen brauchen aber mehr Möglichkeiten.“
Konkret fordern Stoch und Kenner die Einführung eines Wechselbetriebs für alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8. Gerade für Schüler über 14 bzw. ab Klassenstufe 8 ist Fernunterricht aber deutlich sinnvoller als bei jüngeren Jahrgängen. Und Schüler über 14 können auch ohne durchgängige Betreuung der Eltern zuhause bleiben. „Wir fordern Kultusministerin Eisenmann auf, tatsächlich ein rollierendes System für die älteren Schülerinnen und Schüler im Land zu entwickeln“, so Kenner und Stoch.
Schulkindern in den Klassen 1-7 und deren Eltern sei ein rollierendes System aktuell nicht zuzumuten. „Damit auch jüngere Schülerinnen und Schüler die notwendigen Abstände einhalten können, müssen zusätzliche, weitläufigere Räumlichkeiten für den Unterricht in Betracht gezogen werden. Theater, Bühnen und Museen aber auch Gemeindehallen könnte die Landesregierung kurzerhand anmieten und damit nicht nur Unterricht in einem sicheren Umfeld gewährleisten, sondern gleichzeitig die so gebeutelten Kultureinrichtungen, Vereine und Kirchen unterstützen“, schlägt Andreas Stoch vor.
Die verbesserte Steuerlage eröffne dafür finanzielle Spielräume, die auch für die Einstellung neuer Lehrkräfte genutzt werden müssten: „Im Vergleich zum September verfügt das Land über ein neues Polster von 836 Millionen Euro. Wir erwarten, dass nun 1000 zusätzliche Lehrkräfte eingestellt werden“, wiederholt Andreas Kenner eine schon häufig gestellte Forderung der SPD-Fraktion.
Für die dringend notwendige Anschaffung von Luftfiltergeräten müsse es ein fest zugewiesenes Budget geben. „Es kann nicht sein, dass sich die Schulleitungen wie bisher zwischen digitalen Endgeräten und der Gesundheit der Schüler entscheiden müssen“, so Stoch und Kenner: „Luftreiniger werden selbst in der Zeit nach der Pandemie nicht nutzlos sein. Sie schützen auch bei jeder Grippewelle.“