"Unterricht muss besser und nicht billiger werden"

Kritik an späterem Beginn des Fremdsprachenunterrichts von den MdLs Born und Kenner

Der Schulexperte der SPD Landtagsfraktion Daniel Born und der Kirchheimer SPD Landtagsabgeordnete Andreas Kenner kritisieren die Pläne der Landesregierung den Beginn des Fremdsprachen-Unterrichts von der 1. Grundschulklasse in die 3. Grundschulklasse zu verschieben, obwohl längst erwiesen ist, dass Kinder spielend Sprachen erlernen können und zwar umso früher umso leichter.

Die Absicht von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), durch einen späteren Beginn des Fremdsprachenunterrichts an den Grundschulen rechnerisch bis zu 630 Lehrerdeputate einzusparen, ist bei der SPD auf scharfe Kritik gestoßen. Anstatt den Fremdsprachenerwerb pädagogisch weiterzuentwickeln, sehe die Kultusministerin hier Einsparpotentiale, die eindeutig zu Lasten unserer Kinder gehen erklärten Andreas Kenner und der SPD-Schulexperte Daniel Born. Leitmotiv einer Weiterentwicklung des Fremdsprachenunterrichts in Baden-Württemberg müsse jedoch die Qualität und nicht das Sparziel der Landesregierung sein. Die Wettbewerbsfähigkeit von Baden-Württemberg hängt auch davon ab, dass in Zukunft noch mehr Menschen Fremdsprachen beherrschen. Ein Blick auf die Exportmärkte unserer Wirtschaft genügt um diese These zu stützen, ist sich Andreas Kenner absolut sicher.

Bei der Unterrichtsversorgung stehe Eisenmann vor einem Offenbarungseid. „Leider sind weitere aktionistische Umschichtungen zu befürchten“, so Born. Die Kultusministerin handle unter massivem Druck, weil sie nach der Streichung von 1.074 Stellen merke, „dass ihr bei der Unterrichtsversorgung das Wasser bereits bis zum Halse steht“. Anstatt die Grundschulen mit zusätzlichen Ressourcen wirklich zu stärken, entzieht Eisenmann dem Fremdsprachenunterricht Deputate, um diese für Poolstunden einzusetzen.
Erst im Februar hatte die grün-schwarze Landesregierung die Streichung von 1.074 Lehrerstellen mit Verabschiedung des Haushalts 2017 besiegelt. Nach Ansicht Kenners  waren die fatalen Folgen dieser Entscheidung für alle offenkundig. Nun zeichne sich immer mehr ab, dass dieses Spardiktat in einem bildungspolitischen Fiasko enden werde.

Im Fremdsprachenunterricht an den Grundschulen sehen Kenner und Born großes Potential, das effektiv genutzt werden müsse. So betone etwa die Kultusministerkonferenz die Bedeutung der frühen Entwicklung von Spracherwerbsstrategien an den Grundschulen. „Ministerin Eisenmann hat die Aufgabe, den Fremdsprachenunterricht besser und nicht billiger zu machen“, mahnte Andreas Kenner.