„Vom Beifall allein können die Beschäftigten in der Pflege nicht leben“

Gedanken vom gelernten Altenpfleger Andreas Kenner zum Internationalen Tag der Pflege

Zum Internationalen Tag der Pflege, der jedes Jahr am 12. Mai begangen wird, weil das der Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege Florence Nightingale (1820 bis 1910) ist, ist es dem Kirchheimer SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Kenner wichtig, sich grundsätzlich zum Thema Pflege zu äußern: „Als gelernter Altenpfleger fordere ich schon lange, dass im Bereich der Pflegeberufe strukturell einiges verbessert werden muss. Das fängt an mit einer besseren Bezahlung, geht über die Entbürokratisierung und Digitalisierung der Verwaltungsabläufe in der Pflege und endet allgemein mit einer größeren gesellschaftlichen Wertschätzung für die Pflegeberufe, nicht nur aktuell in Corona-Zeiten. Nur mit einem breit angelegten Maßnahmenpaket können wir die Pflegeberufe attraktiver machen und die dringend benötigten Nachwuchskräfte dafür gewinnen.“

Dass es für die Altenpfleger in Baden-Württemberg eine steuerfreie Prämie in Höhe von 1.500 Euro geben soll – 1.000 Euro kommen vom Bund, 500 Euro vom Land – bewertet Andreas Kenner als ersten wichtigen Schritt. Noch wichtiger sei es aber, in eine Diskussion über ordentliche Tariflöhne im Bereich der Pflege zu kommen.

Erst vergangene Woche wurde im Landtag auf Initiative der SPD-Fraktion unter dem Titel „Solidarität mit Corona-Heldinnen und Helden – auch nach der Krise“ über die Beschäftigten im Gesundheitswesen debattiert. „Ich sehe es so wie unser Fraktionsvorsitzender Andreas Stoch während der Debatte: Wir als Politiker müssen die Lücke zwischen Lohn und Lob dringend schließen. Vom Beifall allein und von wohlfeilen Sonntagsreden können die Beschäftigten in der Pflege nicht leben“, betont Andreas Kenner. Und stellt abschließend klar: „Ohne das großartige Engagement aller Pflegekräfte – sei es in den Krankenhäusern, sei es in den stationären Pflegeeinrichtungen oder sei es bei den ambulanten Pflegediensten – wäre die Corona-Pandemie bislang nicht so gut bewältigt worden. Das muss sich für die Beschäftigten dauerhaft in Form einer besseren Bezahlung und besserer Arbeitsbedingungen auswirken.“ Zu den besseren Arbeitsbedingungen gehören zum Beispiel verlässliche Dienstpläne, damit Arbeit und Leben gut aufeinander abgestimmt werden können sowie mehr Zeit für die Pflegebedürftigen bzw. die Patienten.