Andreas Kenner besuchte eine Flüchtlingsklasse bei der DAA in Mettingen

Am Dienstag den 10.10.2017 besuchte Andreas Kenner eine Flüchtlingsklasse in der  DAA in Mettingen.  Die Klasse ist bunt zusammengewürfelt mit Schülerinnen und Schülern aus Syrien, dem Libanon,  Nigeria und Eritrea, die alle anerkannte Flüchtlinge sind und sich mit dem Deutschunterricht für einen Beruf oder ein Studium in Deutschland fit machen.

Zu Beginn erklärte Andreas Kenner der Klasse seinen Beruf als Politiker im Landtag,  das politische System in Deutschland, beispielsweise, dass es eine Landes- und eine Bundesebene gibt, sowie den Aufbau des Bundes- und des Landtages. Die Klasse hörte sehr interessiert zu und es kam zu großer Heiterkeit als Andreas Kenner erzählte, dass in Kirchheim jedes Jahr mehr als 1000 Kirchheimer gemeinsam das Fastenbrechen auf dem Marktplatz feiern, jedoch kaum ein Deutscher weiß, weshalb es die Feiertage Fronleichnam oder  Allerheiligen gibt.

Anschließend hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit Fragen zu stellen beziehungsweise Anregungen zu geben. Es zeigte sich schnell,  dass die meisten Schülerinnen und Schüler über die politische Lage in Deutschland gut informiert sind. Sie zeigten sich besorgt über das Ergebnis der letzten Bundestagswahl und die 13% der AfD bereiten ihnen Angst und Sorge.  Ein weiteres wichtiges  Anliegen war vor allem das Bleiberecht. Die Angst unter den Flüchtlingen ist groß, dass sie für 3 Jahre einen Beruf in Deutschland ausüben und anschließend abgeschoben werden. Hinzu kommt die Ungewissheit, ob eine Familienzusammenführung möglich ist oder nicht. Die Mitarbeiterinnen der DAA waren sich einig, dass Integration erst richtig beginnen kann, wenn die Familie beisammen ist. Kritisiert wurde die aktuelle Praxis Flüchtlingen zwar ein Praktikum in einem Betrieb zu ermöglichen, anschließend aber keine Übernahme anzubieten. Ein Lösungsvorschlag eines Flüchtlings war eine Art duale Ausbildung einzuführen, die eine Verbindung von Deutschunterricht und Ausbildung darstellen und eine Übernahme garantieren sollte. Kritisiert wurden auch die langen Wartezeiten für Bescheide. Die Flüchtlinge wollen arbeiten und Deutsch lernen, jedoch müssen sie oft über ein Jahr oder länger warten bis ihnen das ermöglicht wird. Die Mitarbeiterinnen der DAA und die Schülerinnen und Schüler äußerten noch ein paar Wünsche und Anregungen:  das Amtsdeutsch auf Anträgen und Schreiben der Flüchtlinge zu vereinfachen  oder in verschiedenen Sprachen anzubieten, gezielte Deutschkurse für Frauen sowie mehr Studienplätze für Flüchtlinge.

Am Ende wurde festgelegt, dass Andreas Kenner mit den Klassen der DAA regelmäßigen Kontakt halten wird, und der MdL freut sich auf regelmäßige Besuche der Schülerinnen und Schüler im Landtag.