Andreas Kenner: „Bei der Energiewende müssen wir alle mitnehmen!“

Kenners Montagsrunde im Live-Studio Storms mit den Nachwuchspolitikern Daniel Krusic (Jusos) und Nicolai Boldt (Grüne Jugend)

Jeden Montagabend unterhält sich der Kirchheimer Landtagsabgeordnete Andreas Kenner von 19 bis 20 Uhr mit Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft, Sport, Politik und Gesellschaft. Bei der 4. Montagsrunde waren Daniel Krusic, Vorsitzender der Jusos im Kreis Esslingen, und Nicolai Boldt, Sprecher der Grünen Jugend Kreis Esslingen sowie Stadtrat in Wernau seine Gäste.

Themen gab es mehr als genug: ÖPNV, Wohnen, Klimaschutz, Digitalisierung u.v.m. So verging die Stunde wie im Flug. Zum Thema ÖPNV fragte Andreas Kenner seine Gäste: „Was muss hier besser werden?“ Er selbst verwies auf das 365 Euro-Jahresticket, das die SPD im Land fordert sowie auf die Bedeutung von Sauberkeit, Pünktlichkeit und Komfort. Nicolai Boldt forderte eine Taktverdichtung und meinte, bei der Elektrifizierung von Gleisen sei man in Deutschland zu langsam. Eventuell könnten auch alte Strecken reaktiviert werden. Es sei ein Unding, dass das Fliegen zum Teil billiger sei als das Bahnfahren. Daniel Krusic monierte, dass in der Region alle Bahnlinien über Stuttgart geführt würden und forderte Querverbindungen, um keine so großen Umwege fahren zu müssen.

Zum Thema Wohnen meinte Andreas Kenner, dass allein in Baden-Württemberg 150.000 Wohnungen fehlen. 1953 habe man pro Kopf durchschnittlich lediglich sieben Quadratmeter Wohnraum verbraucht, aktuell seien es 58 Quadratmeter. Daniel Krusic verwies auf die Städte Wien und Zürich, die beim Sozialen Wohnungsbau bzw. beim Genossenschaftswohnen führend seien. Diese Modelle könnten auch Baden-Württemberg und Deutschland übernehmen. Nicolai Boldt sprach sich für mehr Nachverdichtung und neue Wohnmodelle wie Mehrgenerationenwohnen aus, um eine bessere Auslastung des bereits bestehenden Wohnraums zu erreichen.

Beim Thema Klimaschutz betonten die Diskutanten die Bedeutung von Bewegungen wie Fridays for Future. Allerdings stellte Andreas Kenner auch klar: „Beim Klimaschutz und bei der Energiewende müssen wir alle mitnehmen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen den eigenen Nutzen sehen, dann werden sie hier auch mitgehen.“ Es müsse auf jeden Fall ein sozialer Ausgleich geschaffen werden, damit nicht Sozialschwache die Verlierer der Energiewende seien. Daniel Krusic machte deutlich, dass der Staat den Unternehmen die Rahmenbedingungen in diesem Feld vorgeben müsse und dass sich die Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit verändern müsse. Nicht nur den Grünen, sondern auch der SPD sei das Thema Klima- und Umweltschutz wichtig.